28.03.2024

EU-Agrarminister:innen lockern GLÖZ-Standards

Im Vorfeld des EU-Agrarministerrats hatten Verbände wie die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) oder der BUND vor einer „Aufweichung der GAP“ respektive einem “Rollback in der Agrarpolitik“ gewarnt und den Kanzler und den Landwirtschaftsminister aufgefordert, ein einseitiges und kurzfristiges Schleifen von dringend benötigten ökologischen Grundanforderungen in der GAP (GLÖZ-Standards) zu verhindern – ohne Erfolg. Im Eiltempo haben die EU-Agrarminister:innen unter Stichworten wie „Vereinfachung der GAP“ oder „Bürokratieabbau“ und mit Verweis und als Antwort auf die Bauernproteste beschlossen, GAP-Umweltauflagen deutlich zu lockern. Deutl

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28.03.2024

Parkinson, erworben durch Pestizide, ist jetzt eine Berufskrankheit

Wie das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) jetzt mitteilt, hat der Ärztliche Sachverständigenbeirat Berufskrankheiten beim BMAS am 5. September 2023 empfohlen, eine neue Berufskrankheit mit der Bezeichnung „Parkinson-Syndrom durch Pestizide“ in die Anlage 1 der Berufskrankheiten-Verordnung aufzunehmen. Nach Ansicht der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) ist damit Parkinson erworben durch Pestizide schon jetzt als Berufskrankheit anerkannt. Das bedeutet, dass Betroffene jetzt Anspruch auf Unterstützung und gegebenenfalls Entschädigung haben, zuständig sind die jeweiligen Berufsgenossenschaften. Vor rund zwölf Jahren hatte

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28.03.2024

Belgischer Expertenrat legt irreführenden Bericht zu NGT-Pflanzen vor

Als wenig hilfreich dürften die meisten Expert:innen der EU-Mitgliedsländer den neuesten Bericht des belgischen Expertenrates „Superior Health Council“ (SHC) ansehen. Offensichtlich wurde der Bericht veröffentlicht, um die belgische Ratspräsidentschaft und die EU-Kommission in ihren Bemühungen für eine Deregulierung von Pflanzen aus Neuer Gentechnik (NGT) zu unterstützen. Doch der Inhalt ist nach Ansicht von Testbiotech enttäuschend und zum Teil irreführend. Anders als die französische Behörde ANSES, das deutsche Bundesamt für Naturschutz (BfN) und das Umweltbundesamt in Österreich (UBA), befasst sich der SHC eher theoretisch mit der Technologie, oh

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28.03.2024

Keine Einigung und Beschlussfassung zu NGT im EU-Agrarrat

Unter dem Punkt „Sonstiges“ standen auch die neuen genomischen Techniken (NGT), Genome Editing oder CRISPR/Cas, auf der Tagesordnung des EU-Agrarrats. Zu einer Einigung oder Beschlussfassung kam es nicht. Vorgesehen war lediglich eine Information des Rates durch die Delegation Spaniens zur „Bedeutung der Bereitstellung neuer Pflanzenzüchtungsstrategien für den Agrar- und Lebensmittelsektor auf der Grundlage von Genom-Editierungstechniken, um dessen Nachhaltigkeit, Widerstandsfähigkeit und Rentabilität zu stärken“. Unterstützt wurde diese Zustimmung zum Einsatz der NGTs und im Grundsatz zu dem Legislativvorschlag der EU-Kommission im Vorfeld bereits von

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27.03.2024

Wenig Mut und Veränderungswillen beim 14. Berliner Milchforum

Der Bundesverband der Deutschen Milchviehhalter (BDM) wirft dem Milchindustrie-Verband (MIV) vor, die Lage der Milcherzeuger zu rosig darzustellen und keinen Mut für notwendige milchmarktpolitische Änderungen zu haben. Eine Branche, die sich durch das Mantra “Weiter so wie bisher” auszeichne, habe sich eigentlich schon selbst abgeschrieben. Die Milchindustrie hat sich nach Ansicht des BDM beim 14. Berliner Milchforum Ende vergangener Woche viel Mühe gegeben, darzustellen, dass es keine Notwendigkeit für ein politisches Handeln im Sinne der Milchviehhaltung gebe. So sah Peter Stahl, Vorsitzender des Milchindustrieverbandes und Vorstandsvorsitzender d

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27.03.2024

Milchmarkt: Wer bestimmt?

Die Aprilausgabe der Unabhängigen Bauernstimme ist da – und greift schwerpunktmäßig am Beispiel Milchvermarktung und Kuhhaltung die (markt)politischen Entwicklungen auf, die durch die Bauernproteste wieder auf die Tagesordnung gerückt sind – oder auch nicht. Ganz vorne in der Diskussion steht der Artikel 148 der Gemeinsamen Marktordnung der EU (GMO). Wie muss eine Vertragspflicht zwischen Milcherzeuger und -verarbeiter ausgestaltet werden, damit die Position der Milchbäuerinnen und -bauern dadurch wirksam gestärkt werden kann? Welche weiteren Instrumente spielen eine Rolle? Was gibt es überhaupt bei Vertragsgestaltungen zu beachten?  Handreichunge

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27.03.2024

Agroforst: Bund kürzt Fördermittel für wirksamste Klimaschutzmaßnahme in der 1. Säule der GAP um 75 Prozent

Für die Beibehaltung einer agroforstlichen Nutzung werden ab 2024 erheblich weniger Finanzmittel bereitgestellt, obwohl die hohe Klimawirksamkeit dieser Landbaumethode vielfach belegt ist. Darauf weist der Deutsche Fachverband für Agroforstwirtschaft (DeFaF) hin und erklärt, dass ein solches Vorgehen an der Ernsthaftigkeit zweifeln lässt, mit der die Bundesrepublik Deutschland Klimaschutzziele im Landwirtschafts- und Landnutzungsbereich umsetzen möchte. Dass Agroforstsysteme durch C-Bindung und THG-Vermeidung sehr effektiv zum Klimaschutz beitragen und gleichzeitig deutlich die Klimaresilienz landwirtschaftlich genutzter Standorte erhöhen, ist nach

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27.03.2024

GAP wird um soziale Konditionalität erweitert

Im Zuge der jüngsten GAP-Reform legt Artikel 14 der Verordnung (EU) 2021/2115 nunmehr fest, dass zukünftig auch an die Nichteinhaltung bestimmter arbeitsschutzrechtlicher sowie arbeitsrechtlicher Standards und Vorschriften aus den Bereichen Beschäftigung, Gesundheit und Sicherheit Verwaltungssanktionen geknüpft sind. Diese Verknüpfung wird als soziale Konditionalität bezeichnet. Jetzt hat die Bundesregierung den Entwurf eines Ersten Gesetzes zur Änderung des GAP-Konditionalitäten-Gesetzes vorgelegt. Ziel der sozialen Konditionalität ist es demnach, „die Einhaltung der in Bezug genommenen arbeitsrechtlichen Vorschriften unionsweit zu fördern und so zur

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27.03.2024

Forschungsergebnis: Agrarvögel benötigen eine kleinteilige, vielfältige Agrarlandschaft

Die Intensivierung der Landwirtschaft hat ihren Preis: Sie macht Landschaften strukturell einheitlicher und trägt so zum Rückgang der biologischen Vielfalt bei. Besonders Vögel im Agrarland sind deshalb vom Artensterben betroffen. Ein Forschungsteam der Universität Göttingen, des Dachverbandes Deutscher Avifaunisten (DDA) e. V. und des Thünen-Instituts untersuchte die Zusammenhänge zwischen Struktur der Agrarlandschaft und Vogelvorkommen. Das Forschungsziel; herauszufinden, wie Agrarlandschaften beschaffen sein sollten, um Biodiversität zu fördern. Die jetzt in der Fachzeitschrift Journal of Applied Ecology veröffentlichten Ergebnisse zeigen deutlich,

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27.03.2024

Licht und Schatten im Bericht zur Saisonarbeit in der Landwirtschaft

Im Jahr 2023 haben die ausländischen Saisonbeschäftigten teilweise wieder unter unzumutbaren Bedingungen gearbeitet. Auch erste Lichtblicke sind im jetzt vorgestellten Jahresbericht 2023 der Initiative Faire Landarbeit zur Saisonarbeit in der Landwirtschaft verzeichnet. Das meldet die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), die Teil der Initiative Faire Landarbeit ist. Wie schon in den Jahren zuvor war die Grundproblematik im Jahr 2023 die oftmals deutliche Unterschreitung des Mindestlohns. Des Weiteren wurde mehrfach die Arbeitszeit über die gesetzlich erlaubte Grenze ausgeweitet. Erntearbeiter*innen, die die oft sehr hohen Leistungsvorg

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21.03.2024

Offener Brief an Kanzler Scholz: Bundesregierung muss die massive Aufweichung der GAP verhindern!

In einem offenen Brief zur heutigen Sitzung des Europäischen Rates fordern Verbände aus Landwirtschaft, Umwelt-, Klima-, und Tierschutz Bundeskanzler Olaf Scholz dazu auf, den Vorschlag der Europäischen Kommission zur weiteren Aufweichung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) abzulehnen. Die Verbände verweisen auf die eklatanten Folgen für den Arten-, Boden-, Klima- und Tierschutz sowie eine massive Benachteiligung für bäuerliche Betriebe, die bereits heute überdurchschnittliche Umweltleistungen erbringen. Der Abbau von Bürokratie und die wirtschaftliche Stärkung von Bäuerinnen und Bauern sind dringend notwendig, keinesfalls aber das einseitige und kurzfr

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21.03.2024

Marktstellung für Milcherzeuger jetzt wirksam stärken

In einem gemeinsamen Eckpunktepapier benennen der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM), LsV Deutschland, MEG Milch Board, Freie Bauern und die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) ihre Minimalanforderungen zur Ausgestaltung der Umsetzungsverordnung zum Art. 148 GMO. Eine „Scheinverordnung“ lehnen sie ab.“ „Wir nehmen als Bäuerinnen und Bauern das Grundgesetz ernst und wollen Demokratie leben. Auch deshalb übernehmen wir die Verantwortung für unsere Höfe. Wir erwarten, dass die EU-Kommission, die Bundesregierung und die Regierungen der Bundesländer auch ihre Verantwortung wahrnehmen und mit uns zusammen wirtschaftliche und soz

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21.03.2024

Brandmauern, Frust und Zuversicht auf dem Schweinemarkt

Marktbeobachtungen von Hugo Gödde +++ Wenn der Schweinehalter zwischen Frust und Zuversicht schwankt, wie es auf der Mitgliederversammlung der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) kürzlich zum Ausdruck kam, dann kann es so schlecht nicht um den Schweinestandort bestellt sein. Verhalten positiv schaue er in die Zukunft, so Chefideologe Torsten Staack. 2024 scheint ein gutes Schweinejahr zu werden – die Sterne für stabile, gute Preise stehen nicht schlecht. Und besonders die sonst gern vernachlässigten Ferkelerzeuger verdienen (endlich) gutes Geld. Der Kostendruck sei nach wie vor vorhanden, obwohl die Futtermittel (der entscheide

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21.03.2024

Neues Projekt „Bäuerliche Agroforste“ der AbL NRW

Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), Landesverband NRW, hat ein neues Projekt unter dem Titel „Bäuerliche Agroforste – für Biodiversität, Klimaschutz und Strukturvielfalt“ gestartet. Das Projekt soll dazu beitragen, Agroforstsysteme aufgrund ihrer positiven Umweltwirkungen, wie Kohlenstoffbindung, Erhöhung der Klimaresilienz von Agrarflächen, Steigerung der Biodiversität und Verbesserung des Bodens, als zukunftsfähiges Landnutzungssystem in Nordrhein-Westfalen bekannter zu machen und stärker zu verbreiten. Die Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen fördert das Projekt mit 145.000 EUR. Bäuerinnen und Bauern bekommen b

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21.03.2024

15 Jahre „Ohne GenTechnik“-Siegel: Rekordumsatz zum Jubiläum

2023 wurden in Deutschland rund 17,4 Milliarden Euro für „Ohne GenTechnik“-Lebensmittel ausgegeben. Dieses Jahr feiert das Siegel sein 15-jähriges Bestehen. Gegenüber 2022 ist der Umsatz mit „Ohne GenTechnik“-Produkten damit zum Jubiläum um weitere 8,8 Prozent gestiegen. Das charakteristische grüne, rautenförmige Siegel war 2009 von der damaligen Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) ins Leben gerufen worden. Um Vergabe und Kontrolle des Siegels kümmert sich der Verband Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG). „Von Null auf über 17 Milliarden in 15 Jahren: ,Ohne GenTechnik‘ ist eine echte Erfolgsgeschichte! Für Verbraucher:innen genauso wie

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20.03.2024

UBA-Schätzung 2023: Landwirtschaft bei Klimazielen auf gutem Weg

Im Jahr 2023 emittierte Deutschland 10,1 Prozent weniger Treibhausgase (THG) als 2022. Das zeigen neue Zahlen des Umweltbundesamtes (UBA). Gründe sind laut UBA der gestiegene Anteil erneuerbarer Energien, ein Rückgang der fossilen Energieerzeugung und eine gesunkene Energienachfrage bei Wirtschaft und Verbrauchern. Insgesamt wurden 2023 in Deutschland rund 673 Millionen Tonnen THG freigesetzt – 76 Millionen Tonnen oder 10,1 Prozent weniger als 2022. Dies ist der stärkste Rückgang seit 1990. Insbesondere der Verkehrssektor muss beim Klimaschutz aber nachsteuern. Er verfehlt seine Klimaziele erneut deutlich und liegt 13 Millionen Tonnen über dem zulässig

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19.03.2024

Grasfütterung für Kühe macht Milchproduktion nachhaltiger

Mehr Gras und Heu statt Mais und Kraftfutter für deutsche Rinder hätten einer Studie zufolge positive Auswirkungen in verschiedenen Bereichen. Der Futterwechsel beeinflusse sowohl den Flächenverbrauch, die Gesamtproduktion von Nahrungsmitteln als auch das Klima und das Tierwohl. Das geht aus der Studie des Schweizer Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) hervor, die der Auftraggeber Greenpeace am Montag veröffentlichte. Somit habe eine rein grünlandbasierte Milchproduktion großes Potenzial für den Klimaschutz. Gleichzeitig könne die Nahrungsmittelproduktion durch freiwerdende Futterflächen deutlich erhöht werden. Deutlich weniger Milch,

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19.03.2024

Marktpolitische Rahmenbedingung für faire Preise in Deutschland und im globalen Süden

Auf der gemeinsamen Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), der Agrar Koordination und von Germanwatch zum Thema „Faire Preise in Agrarlieferketten – Beispiel Milch und Kaffee“ wurde deutlich, dass marktpolitischer Handlungsbedarf aus agrarpolitischer und auch entwicklungspolitischer Sicht besteht. „Es ist frappierend, wie ähnlich die Herausforderungen für uns Bäuerinnen und Bauern sind, egal ob in Äthiopien, Peru oder Deutschland. Die Produktionskosten für die Höfe werden in allen Ländern nicht gedeckt. Allerdings ist die existentielle Bedrohung im globalen Süden drastischer und kann zu Hunger führen“, erklärt Elisabe

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19.03.2024

CRISPR-Senfsalat in Turbulenzen

Laut einer Meldung des „Food Navigator“ vom Februar 2024 setzt die US-Firma Pairwise die direkte Vermarktung von Senfblättern aus Neuer Gentechnik (NGT) aus. Das teilt das Institut für unabhängige Folgenabschätzung in der Biotechnologie Testbiotech mit. Pairwise will die Vermarktung der Pflanzen als Salatblätter künftig über Kooperationspartner fortsetzen, die aber erst noch gefunden werden müssten. Der Senf wurde 2023 auf den US-amerikanischen Markt gebracht, als eine der ersten NGT-Pflanzen weltweit. Der NGT-Senf (Brassica juncea), auf den die Firma bereits zwei Patente angemeldet hat (WO2021030738 und WO2024020360), weist tiefgreifende Veränderun

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19.03.2024

Jede dritte Hähnchenfleischprobe aus Massentierhaltung mit antibiotikaresistenten Keimen belastet

Eine Stichprobenuntersuchung des Institute of Pharmacy/LPG - Pharmaceutical Microbiology der Universität Greifswald im Auftrag der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zeigt, dass jedes dritte Hähnchenfleischprodukt aus Massentierhaltung mit antibiotikaresistenten Erregern belastet ist – genauer gesagt 11 von 35 Hähnchenfleischproben. Von den 30 getesteten Bio-Hähnchenfleischprodukten waren hingegen 2 Proben belastet. Antibiotikaresistente Keime entstehen u.a. durch den exzessiven Einsatz von Antibiotika in der Massentierhaltung, so die DUH. Bei der Schlachtung können die Keime vom Darm der Tiere auf die Fleischoberfläche und letztlich den Menschen übergeh

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27.03.2024

Der bäuerliche Blick auf den aktuellen Milchmarkt und dessen