Ein Stamm - was ist das überhaupt?

Der Stamm DPSG St. Josef Greven ist der Pfadfinderverein in Greven und als solcher Teil eines bundesweiten Verbandes, welcher wiederum einer weltweiten Bewegung angehört. Die Pfadfinderbewegung wurde 1907 in Großbritannien von Lord Robert Baden-Powell gegründet. Die Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG), der auch die Grevener Pfadfinder angehören, existiert seit 1929. Und die Pfadfinder in St. Josef gibt es schließlich seit 1983.

Was ist denn dieses DPSG?

DPSG steht für Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg und ist einer von mehreren Verbänden in Deutschland, in denen sich Pfadfinder zusammengeschlossen haben. Die DPSG ist dabei mit ca. 95.000 Mitgliedern der größte Verband und in unserer Gegend am stärksten vertreten. Der Verband orientiert sich an der katholischen Kirche, steht aber allen Konfessionen, auch Nicht-Christen, offen.

Der Bundesverband unterteilt sich in 25 Diözesen, in denen sich 137 Bezirke mit wiederum 1.300 Stämmen organisieren. So ist der Stamm Greven mit 12 anderen Stämmen Teil des Bezirks Steinfurt und gehört mit 124 weiteren Stämmen zur Diözese Münster.

Und was macht man bei den Pfadfindern so?

Das hängt zum einen davon ab, wie alt die Pfadfinder sind und auch davon, wie sie es selbst gestalten. Die Kinder unterteilen sich in vier verschiedene Altersgruppen. Die Wölflinge (Wös) sind die jüngsten und gehen von 7-10 Jahren. Darauf folgen die Jungpfadfinder (Juffis) mit 10-13 Jahren und die Pfadfinder (Pfadis) mit 13-16 Jahren. Zuletzt kommt man zu den Rovern. Von dort gibt es die Möglichkeit in die Leiterrunde zu gehen.

Die einzelnen Stufen werden von Leitern geführt, welche größtenteils selbst einmal Gruppenkinder waren. Sie organisieren, planen und spielen mit den Gruppenkindern zusammen. Diese Gruppen treffen sich einmal wöchentlich zur Gruppenstunde und spielen Spiele, bereiten Lager vor oder machen andere Aktionen, die ihnen in den Sinn kommen.

Wichtig ist dabei, dass die Gruppenkinder sich selbst bei der Gestaltung der Gruppenstunden einbringen. Sie schlagen Spiele und Aktionen vor, besprechen sich in der Gruppe und entscheiden demokratisch. Die Leiter begleiten diesen Prozess, leiten ihn an und versuchen den Kindern ein respektvolles, tolerantes und selbstbewusstes Verhalten nahe zu bringen.

Die individuelle Einsatzbereitschaft und Mitgestaltung der Gruppe und des Stammes sind daher schon bei den Jüngsten zentrale Themen. Zudem soll ein respektvoller Umgang mit der Natur und anderen Menschen nahegebracht werden.

Über die Gruppenstunden hinaus finden Sommerlager, Wochenendlager der einzelnen Stufen, Aktionen des Bezirks und hin und wieder auch Aktionen und Lager in der Diözese oder im Bund statt.

Was sind das denn für Lager und was macht man da?

Wie oben gezeigt, gibt es verschiedene Arten von Ausflügen und Lagern. Das wohl Wichtigste ist das alljährliche Sommerlager, in dem der ganze Stamm DPSG St. Josef Greven, gemeinsam wegfährt. Dort bauen wir unser Zeltlager auf und verbringen eine Woche gemeinsam.

Während dieser Zeit, gibt es Geländespiele, ein Stadtspiel, eine Nachtwanderung, Workshops, in denen gebastelt und gebaut wird und viele andere Aktionen, welche Spaß und Spannung versprechen. Auch für Aktionen der einzelnen Gruppen bleibt Zeit. So gehen einzelne Gruppen beispielsweise Wandern oder Kanu fahren und übernachten dann im Freien.

Dann gibt es noch Stufenlager, bei denen eine Stufe allein für ein Wochenende wegfährt. Zumeist reisen die Gruppen zu Gruppenhäusern und nehmen von dort aus Freizeitmöglichkeiten wahr, wie ins Freibad gehen oder Geländespiele zu machen. Grundsätzlich können und sollen die Kinder die Lager mitgestalten. Ältere Stufen können dann auch, statt in ein Gruppenhaus zu fahren, Radtouren oder mehrtägige Kanutouren unternehmen.

Neben diesen Lagern auf Stammesebene, gibt es aber auch Angebote auf Bezirks-, Diözesan- oder Bundesebene. So findet beispielsweise alle vier Jahre ein Bezirkslager mit allen Stämmen des Bezirks Steinfurt statt und 2017 gab es ein Diözesanlager mit 3.500 Pfadfindern in Wesel. Dazu gibt es beispielsweise für Pfadis das „Grüne Welle“ Lager der Diözese in Aachen oder das „Kobolde kapern den Ketteler Hof“ für Juffis.

Und ab wann bin ich zu alt für die Pfadfinder?

Kurze Antwort: Nie!
Wenn man zu alt für die einzelnen Gruppen wird, gibt es immer noch viele Wege sich bei den Pfadfindern einzubringen. Neben denen, die sich im Bezirk, der Diözese, des Bundes oder sogar International bei den Pfadfindern einbringen, hat jeder Stamm eine Leiterrunde. Dort treffen sich die älteren Pfadfinder, organisieren den Stamm tauschen sich aus und schließen Freundschaften, wenn diese nicht ohnehin schon lange bestehen.

Neben den aktiven Gruppenleitern gibt es noch weitere Leiter, die beispielsweise bei der Durchführung von Lagern unterstützen oder Tätigkeiten wie die Kassenaufsicht oder den Materialwart übernehmen.

Des Weiteren trifft man auf Leiterfortbildungen und Leiterlagern andere Pfadfinder und kann sich weit über seinen eigenen Stamm hinaus kennenlernen. Dazu gehört für unsere Leiter, neben einer Präventionsschulung, eine regelmäßig aufgefrischte Erste-Hilfe-Schulung. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit den so genannten Woodbadgekurs zu machen. Dies ist eine meist mehrjährige Ausbildung, welche den Leiter möglichst vom Beginn seiner Leitertätigkeit an begleitet und ihm die Möglichkeit gibt, sich an mehreren Veranstaltungen vertiefend mit den verschiedenen Aspekten der Pfadfinder und der Jugendarbeit zu beschäftigen. Dort treffen die Leiter auch Pfadfinder aus anderen Stämmen und erhalten die Möglichkeiten sich auszutauschen und zu vernetzen.

Viele Pfadfinder haben mit sieben oder zehn Jahren angefangen und sind nach 20 Jahren noch immer dabei, zählen viele Pfadfinder zu ihren Freunden, verbringen dort viel Zeit und erleben eine unvergleichliche Gemeinschaft.
Andere Pfadfinder wiederum waren bereits erwachsen als sie zu den Pfadfindern gekommen sind und haben dort eine Gemeinschaft gefunden, welche sie gerne aufgenommen hat.
Grundsätzlich hört man nie ganz auf Pfadfinder zu sein.