Bald Hallenbad in Bodenheim?

Nils-Oliver Freimuth möchte die bestehende Tennis- und Sportanlage in Bodenheim um ein Hallenbad erweitern. Foto: hbz/Stefan Sämmer
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Der Unternehmer Nils-Oliver Freimuth will den Bedarf in der Verbandsgemeinde Bodenheim und im südlichen Mainz ermitteln und innerhalb von fünf Jahren neben der Tennishalle bauen

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BODENHEIM. In Bodenheim soll innerhalb von fünf Jahren der Bau eines öffentlichen Hallenbades realisiert werden. Angestrebt werden 100 000 Besucher im Jahr. Der Unternehmer Nils-Oliver Freimuth (36), der die Tennis- und Sportanlage am Ortsrand betreibt, möchte dort in der Rheinallee das Sechs-Millionen-Projekt mit dem neu gegründeten gemeinnützigen Schwimm Sport Club realisieren. Eine Bedarfsermittlung, besonders in Schulen, Kitas und Vereinen, soll in der VG Bodenheim und den südlichen Mainzer Stadtteilen Ebersheim, Laubenheim und Hechtsheim demnächst anlaufen.

Angebot für das Schulschwimmen

„Untersuchungen in Deutschland zeigen, dass immer weniger Kinder schwimmen lernen. Die Zahl derjenigen, die ertrinken, steigt“, weiß Nils-Oliver Freimuth. Viele Bäder seien in einem schlechten Zustand oder würden geschlossen; Neubauten habe es in den vergangenen fünf Jahren in Rheinland-Pfalz nicht gegeben. Dringenden Handlungsbedarf sieht er bei der Organisation des Schulschwimmens in der Region. Lange Anfahrtswege („Die Nackenheimer katholische Kita fährt bis nach Hochheim“) sowie sporadischer und verkürzter Unterricht („Für die Bodenheimer Drittklässler bleiben in Oppenheim von der Schwimmstunde lediglich 20 bis 25 Minuten“) seien die Folgen.

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Um den Bedarf in Schulen, Kitas, Vereinen, aber auch bei den Bürgern („Wir denken an ein umfangreiches Kursangebot“), zu ermitteln, soll in der Verbandsgemeinde Bodenheim und im südlichen Mainz die Nachfrage ermittelt werden. Postkarten werden flächendeckend verteilt. Um das Vorhaben gegenüber Behörden und der Politik voranzutreiben, ist inzwischen der Schwimm Sport Club (SSC) „Freispeed“ Bodenheim gegründet worden. Vorsitzender ist Nils-Oliver Freimuth, Lukasz Musial bekleidet das Amt des 2. Vorsitzenden, Schatzmeisterin ist Ioanna Zimmermann. Weitere Gründungsmitglieder sind Nina Fiedler, Thomas Barth, Peter Tress, Wolfgang Kirch, Steffen Grummt und Jürgen Freimuth. Einmütig festgestellt wird: „Wir sehen uns nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung bestehender Bäder.“

Nach den ersten Planungen soll das Bodenheimer Hallenbad, das neben der Tennishalle auf dem Vereinsgelände oder auf einer benachbarten Gemeindefläche errichtet werden könnte, eine umbaute Fläche von 2000 Quadratmetern umfassen. Neben den sechs 25-Meter-Schwimmbahnen mit einer Wassertiefe von 1,80 Metern soll es zwei Lehrschwimmbecken (jeweils 90 Quadratmeter) geben. Ein Sprungturm ist nicht vorgesehen. Die Gesamtbaukosten werden mit rund sechs Millionen Euro angegeben. Die Eigenkapitalquote von 20 Prozent soll über Eigenleistungen und Spenden erreicht werden. Vom Land werden Fördermittel zwischen 4 und 4,7 Millionen Euro erwartet.

„Das Bad soll im Betrieb aber ohne öffentliche Zuschüsse auskommen und eine Schwarze Null schreiben“, erklärt der Unternehmer, der sich mit eigener Firma als Berater um Freizeitsportanlagen, hauptsächlich um Bäder in kommunaler Trägerschaft, kümmert. Einen Namen gemacht hat sich der erfolgreiche Schwimmer mit seinem Vater bei der Privatisierung des Mombacher Schwimmbads unter der Regie einer gemeinnützigen GmbH. Aus der Kommunalpolitik möchte er sich nach dem 26. Mai zurückziehen; derzeit sitzt er für die CDU im Ortsbeirat in Laubenheim.

Das Credo des 36-Jährigen für Bodenheim lautet: „Bereits bei der Planung des Bades sollen die Folgekosten im laufenden Betrieb minimiert werden.“ Dies umfasst die Aufbereitung des jährlich benötigten Wassers in einer Größenordnung von 3000 Kubikmetern. Das in diesem Bereich nutzbare Grundwasser habe beispielsweise eine höhere Temperatur als üblicherweise; bei der Erwärmung könnten somit Kosten gespart werden.