Im Trend: Photovoltaikanlagen in privater Hand

Vielen Deutschen hat es in Sachen Energiewende der Solarstrom besonders angetan. Die Zustimmung in der Bevölkerung für den Bau und Ausbau der Sonnenkraftwerke ist groß. Eine Studie zeigt jetzt: ein Großteil der Anlagen gehört auch Privatpersonen.

Grafik zur Eigentümerstruktur von Photovoltaikanlagen© BMWi; Datenbasis AEE

Der Anteil erneuerbarer Energien (EE) an der Stromerzeugung steigt stetig. Im Jahr 2020 waren EE-Anlagen mit einer Leistung von 131 Gigawatt in Deutschland installiert. Ertragreich und besonders beliebt ist dabei die Solarenergie. Insgesamt 45.800 Megawatt installierte Leistung steuerten Photovoltaikanlagen laut einer Studie des Instituts trend:research bereits 2019 zur Energiewende bei.

Die von der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) in Auftrag gegebene Studie hat sich auch mit der Eigentümerstruktur von PV-Anlagen befasst. Das Ergebnis: Mehr als ein Drittel der installierten Leistung (32,1 %) gehörten 2019 Privatpersonen. Damit sind die Bürgerinnen und Bürger an der Energiewende entscheidend beteiligt.

Privatpersonen und Landwirtschaftsbetriebe besitzen zusammen fast die Hälfte der in Deutschland installierten Leistung

Zählt man Landwirtinnen und Landwirte (15,9 %) noch dazu, vereinten sie mit rund 48 Prozent sogar fast die Hälfte der installierten Solarstromleistung auf sich. Auch Gewerbetreibende nutzen der Studie zufolge besonders gern Solarstrom und besaßen 2019 etwa 24,8 Prozent der installierten Leistung. Nur etwas mehr als sechs Prozent der Eigentümer waren dagegen Energieversorger.

Dass Solarenergie bei den Deutschen auf viel Zustimmung stößt, zeigt auch eine Akzeptanzumfrage der Agentur für Erneuerbare Energien. Demnach erhielten Solarparks mit 62 Prozent die meiste Zustimmung. Die Vorbehalte fallen außerdem deutlich geringer aus, wenn die Menschen bereits PV-Anlagen aus ihrem Alltag kennen, heißt es im Fazit der Umfrage. So finden 76 Prozent der Befragten, die in der Nähe eines Solarparks wohnen, den Bau eines solchen in ihrer direkten Umgebung gut.

Deutsche Forscher schafften neuen Wirkungsgrad-Rekord für Solarzellen

Gelegenheit, Solarenergie kennen zu lernen gibt es schon seit vielen Jahrzehnten. Bereits in den 1950er Jahren wurde die erste Solarzelle auf Basis von Silizium, gebaut, von einem US-amerikanischen Forscherteam. Innovative Maschinen produzieren heute bis zu 10.000 Solarzellen pro Stunde. In der Energieforschung wird die Technologie stetig weiterentwickelt, die Solarzellen erreichen immer höhere Wirkungsgrade. Der Wirkungsgrad gilt als wichtige Messlatte, denn je höher er ausfällt, umso effizienter lässt sich Sonnenenergie in nutzbaren Solarstrom umwandeln.

Heute bestehen in Deutschland die meisten Photovoltaikanlagen auf Dächern aus Silizium-Solarzellen. Aktuelle Module haben inzwischen auch in der Massenfertigung einen Wirkungsgrad von bis zu 23 Prozent. Einen neuen Wirkungsgradrekord konnten deutsche Forscher im Dezember 2020 mit sogenannten Tandemsolarzellen aus Perowskit und Silizium aufstellen. Sie steigerten den Wirkungsgrad der Zellen auf fast 30 Prozent. Mehr dazu lesen Sie hier. Einen aktuellen Artikel zur Akzeptanz und Eigentümerstruktur von PV-Anlagen finden Sie hier.