Xaver-Award | 6. September 2023
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Trauffers Erlebniswelt räumt ab

Unter dem Motto «Rendez-vous sur la Côte d'Azur» fand am Dienstag Abend die 21. Ausgabe des Xaver-Award statt. Und wieder schafft es die renommierteste Preisverleihung der LiveCom-Branche, die ganze Kreativität und Innovationskraft der Schweiz auf eine Bühne zu bringen. Den Public Xaver-Award erhielt die Trauffer Erlebniswelt, der Lifetime Achievement Xaver-Award ging an Carlo Bommes.
Das Team rund um Marc Trauffer (unten links) freut sich über zwei Awards.
Das Team rund um Marc Trauffer (unten links) freut sich über zwei Awards.Fotos: zvg

Insgesamt 18 Mal hiess es am Abend in der ehemaligen NZZ-Druckerei Jed Events in Zürich «Und der Xaver-Award geht an …». Die renommierteste Preisverleihung der LiveCom-Branche, organisiert vom Branchenverband Expo Event Swiss LiveCom Association, verlieh die prestigeträchtigen Awards an kreative, innovative und eindrückliche Projekte aus der ganzen Schweiz. Dazu gesellen sich der Public Xaver-Award, welcher auf Basis eines öffentlichen Votings vergeben wird, sowie der Lifetime Achievement Xaver-Award für eine herausragende Person aus der LiveCom-Branche.

Gold für Trauffers Erlebniswelt und den Novartis Pavillon

Die Trauffer Erlebniswelt (Agentur: aroma AG in Zusammenarbeit mit Brigitte Trauffer, Marc A. Trauffer, H2U und Mood Studios | Auftraggeber: Trauffer Holzspielwaren AG) gewann einen goldenen Award der Kategorie «Best Brandworlds & Temporary Installations and Exhibitions». Die Ausstellung rund um die Holzkühe des Oberländer Mundart-Sängers überzeugte die Jury mit einem durchdachten Konzept, welches Besuchenden den Herstellungsprozess vom Holzbrett bis zum fertigen Kultspielzeug aufzeigt. Waldner lobt auch die vielfältige Nutzung der Infrastruktur: «Wenn der Museumsshop nicht nur dem Abverkauf dient, sondern auch als Poststelle und Dorfladen, ist das einen goldenen Xaver wert.»

Der Novartis Pavillon (Agenturen: Atelier Brückner, iart, AMDL Circle, Michele De Lucchi und kpm3 | Auftraggeber: Novartis) glänzt als hochmoderne Markenplattform im Bereich Healthcare, situiert in einem Park gleich am Ufer des Rhein und in unmittelbarer Nähe des Hauptsitzes des Pharma-Unternehmens. Jury-Präsident Dany Waldner bezeichnet das Projekt als «wahres Prunkstück, innen und auch aussen, welches definitiv einen goldenen Xaver verdient hat.» Der öffentliche Ort des Austausches zwischen Wissenschaft und Bevölkerung besteht im Innern aus einer Ausstellung, in welcher Besuchende mehr über die Geschichte und Zukunft der Medizin lernen. Die Fassade trägt diese Botschaften aber auch nach aussen: Sie besteht aus 7500 Photovoltaik-Panels, welche tagsüber Energie sammeln und diese nachts in einer spektakulären LED-Lichtshow wieder nutzen.

Sportliche Höchstleistungen und ein Weltrekord

Zu den weiteren Gewinnern gehört etwa Temporär- und Eventbau-Profi Nüssli. Das Ostschweizer Unternehmen realisierte anlässlich des FIS Freeski und Snowboard Weltcup-Auftaktes in Chur die Infrastruktur einer Kombination aus Sport- und Musikfestival. Immer im Zentrum des Events war die neue und einzigartige Big Air Rampe. 110 Meter lang und 45 Meter hoch war die Konstruktion, auf der die weltbesten 160 Freestyler aus über 25 Ländern an den Start gingen. Und schwer war sie auch: Für den Big Air wurden rund 650 Tonnen Stahl verbaut. Dafür erhält das Projekt Big Air Chur (Agenturen: First Event AG, Stadt Chur, Nüssli | Auftraggeber: First Event AG) einen bronzenen Xaver-Award in der Kategorie Best Public Event. «Mit dem Big Air Chur ehren wir einen Anlass, welcher Freestyle-Spitzensport und Musik in einem innovativen Rahmen vereint,» sagt Jurymitglied Andrea Meier (Head of Partnership & Live Experience, Swisscom) über die Auszeichnung.

Auch einen Podestplatz erreichte die Liveübertragung des erfolgreichen Weltrekordversuches der Rhätischen Bahn (Agentur: NEP Switzerland AG | Auftraggeber: Ringier AG). Auf der 25 Kilometer langen Strecke von Preda bis Bergün schlängelte sich der längste (1906 Meter) Passagierzug über zahlreiche Viadukte und Kehrtunnels. Die Weltrekordstrecke wurde von 18 Kameras abgedeckt. Während das Kamerapersonal und wenige Techniker für spektakuläre Aufnahmen entlang den Gleisen, im Zug, aus der Luft oder von gegenüberliegenden Expositionen im Bündnerland sorgten, verarbeitete die Regie die Signale im 118 Kilometer entfernten Volketswil. Honoriert wird diese technische Leistung mit einem silbernen Xaver-Award in der Kategorie Best Supplier Services. «Wenn für ein Projekt der halbe Kanton lahmgelegt wird, man zuständig ist für Bild und Ton und nur eine Chance hat zu liefern, steht man unter grossem Druck. Aber NEP hat geliefert – Bilder, welche um die Welt gingen. Das hat einen Xaver-Award verdient,» meint Jurymitglied Norbert Egli (Head of Branding, EKZ) über das Projekt.

Trauffer Erlebniswelt überzeugte auch die Öffentlichkeit

Gleich doppelt räumte an diesem Abend aroma AG mit der Trauffer Erlebniswelt ab. Die Gewinner des goldenen Awards in der Kategorie Best Brandworlds & Temporary Installations and Exhibitions vermochte im Onlinevoting auch die Öffentlichkeit zu überzeugen und gewinnt den Public Xaver-Award. Beeindrucken tat das Projekt mitunter durch die grosse regionale Verbundenheit sowie die geschickte Verbindung von innovativem Unternehmergeist mit traditionellem Handwerk. Grosse und kleine Besucher lernen dort die Werte der Trauffer Holzspielwaren AG kennen und können die Marke in einem anregenden Dialog erleben.

Erhielt seinen Lifetime Achievement Award: Carlo Bommes (rechts).
Erhielt seinen Lifetime Achievement Award: Carlo Bommes (rechts).
Carlo Bommes erhält den Lifetime Achievement Xaver-Award

Der Lifetime Achievement Xaver-Award adelt herausragende Branchenpersönlichkeiten. Zur Gruppe mit Personen wie André Béchir, Peter Habegger oder Schoscho Rufener zählt seit diesem Abend auch Carlo Bommes. Über sich selbst sagt der 61-Jährige, er sei ein «totaler Realist, den kaum etwas auf die Palme bringt.» Mitunter ein Grund, weshalb der Inhaber von Appalooza productions, Verwaltungsratspräsident des SC Bern und ehemalige Chef des Gurtenfestivals, auf zahlreiche erfolgreiche Umsetzungen in den letzten 25 Jahren zurückblicken kann.

Zu den realisierten Projekten zählen die Eröffnung des neuen Bundesplatzes 2004, die Eiskunst-EM 2011 in Bern, alle zehn Ausführungen der SRF-Spendenaktion «Jeder Rappen zählt», Meisterfeiern des SC Bern und der Berner Young Boys, drei Eidgenössische Schwing- und Älplerfeste und viele mehr. Auch SCB-Chef und Laudator Marc Lüthi ist hocherfreut über die Wahl des Preisträgers: «Carlo ist ein Macher durch und durch. Die von ihm durchgeführten Events haben wohl mehr Emotionen geweckt und sind länger in den Köpfen der Leute geblieben als so manche Romantik-Schnulze. Er hat diesen Preis mehr als verdient.»