Umweltschutz :
China führt Emissionshandel ein

Von Hendrik Ankenbrand, Schanghai
Lesezeit: 3 Min.
Ein Kohlekraftwerk bei Schanghai.
Das Land gehört zu den größten Umweltverschmutzern. Nun macht die Zentralregierung in Peking Druck: Die hohen Umweltziele sollen erreicht werden.

Bevor China am Montag die Regeln vorstellte, nach denen sein neuer Emissionshandel starten soll, gab es wieder mal harsche Kritik an der Unbelehrbarkeit des weltgrößten Emittenten, der mehr Schadstoffe ausstößt als Amerika, Europa und Japan zusammen. Bis 2060, so hat es Staatspräsident Xi Jinping im Herbst der Welt versprochen, soll China kohlenstoffneutral sein. Doch in dem Land seien im vergangenen Jahr viele neue Minen und Kohlekraftwerke gebaut worden, „die nicht gebaut hätten werden sollen“, hieß es. Chinas Energieindustrie hänge den Umweltschutz schlichtweg „nicht hoch genug“. Der Kritiker war niemand anderes als das chinesische Umweltministerium in Peking, das seit jeher einen schweren Stand hat angesichts der Tatsache, dass nichts so sehr zählt wie die Höhe des Wirtschaftswachstums in einem aufstrebenden, aber immer noch vergleichsweise armen Land. Je Kopf gerechnet ist das Bruttoinlandsprodukt in China in etwa so hoch wie in Russland. In den Vereinigten Staaten liegt der Wert mehr als sechsmal so hoch.

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