Saubere Energie mit Recycling und Biogas

INTERREG-Projekt „EMMA“: Ingenieure der FH Münster wollen aus biologischen Reststoffen Energie gewinnen


Münster/Steinfurt (24. September 2020). Wie kann man Reststoffe wie Gülle, Abwasser oder Lebensmittelreste nutzbar machen, um aus ihnen Energie zu gewinnen? Diese Frage wollen Ingenieure der FH Münster in einem INTERREG-Projekt mit der niederländischen Firma Cornelissen Consulting Services (CCS) beantworten. Im Projekt „EMMA“ will das Team um Dr. Elmar Brügging vom Fachbereich Energie – Gebäude – Umwelt mit den Projektpartnern eine Biogasanlage entwerfen, die dazu imstande ist, aus jenen Stoffen Strom, Wärme und Kraftstoffe zu gewinnen. Eine Anlage in den Niederlanden soll dazu umgebaut und betrieben werden. Die Initialen „EMMA“ leiten sich aus dem niederländischen Titel des Vorhabens ab. Auf Deutsch lautet der Projekttitel „Demonstration einer effizienten, anaeroben Vergärung von landwirtschaftlichen und industriellen Reststoffen“.

„Ziel ist es, aus der Anlage organische Säuren zu extrahieren und Biowasserstoff und Biogas zu produzieren“, sagt Forschungsteamleiter Brügging. „Man kann es sich vorstellen wie eine Bio-Raffinerie.“ Auf dem Campus in Steinfurt wird das Vorhaben im Labor für Abwasser- und Umwelttechnik analytisch begleitet. Das „EMMA“-Projekt ist am 1. Juli gestartet, bei einem gemeinsamen Meeting in Steinfurt haben CCS und die Hochschulforscher nun über erste Versuchsreihen gesprochen, Vortests gemacht und einen Versuchsplan erarbeitet. „In einem zweiten Schritt wird CCS dann die Biogasanlage konzeptionieren“, sagt Projektingenieur Tobias Weide.

Die Anlage, die das Team innerhalb von 18 Monaten umbauen möchte, steht auf einem Versuchshof in De Marke in den Niederlanden. Der Hof wird von der Uni Wageningen betrieben. „Wir wollen die Anlage optimieren und prüfen, wie Biomasse zukunftsfähig und wirtschaftlich genutzt werden kann“, fasst Weide das Ziel von „EMMA“ zusammen. Dazu werden die Forscher Proben der Biogasanlage entnehmen und diese untersuchen. Der Projektpartner aus den Niederlanden ist dafür verantwortlich, die Anlage schließlich umzubauen. „Es gibt dort derzeit zwei Reaktoren“, sagt Dr. Gijs van Pruissen von CCS. „Um die Anlage effizienter betreiben zu können, sollen es allerdings drei werden.“


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