Netzhautschäden: Augenarztverband gibt Entwarnung bei Blaulicht
Night Shift oder andere automatische Filter sind ebenso unnötig wie spezielle Brillen: Der Augenarztverband sieht keine Gefahr durch LED-Displays.
Pünktlich um 22 Uhr sieht das Bild auf dem Smartphone plötzlich merkwürdig sepiafarben aus - weil automatisch ein Blaulichtfilter aktiviert wurde, etwa Night Shift auf Geräten mit iOS.
Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft - der Verband der Augenärzte - hat Ende September 2021 auf Basis neuer Forschungsergebnisse bekannt gegeben, dass derlei Maßnahmen nicht nötig seien.
"Die Lichtstärke bei der Nutzung elektronischer Geräte ist viel zu gering, um Netzhautschäden an den Augen hervorzurufen", sagt Professor Michael Bach vom Universitätsklinikum Freiburg.
Die natürliche Beleuchtungsstärke im Freien bei bedecktem Winterhimmel beträgt nach seinen Angaben an einem Sonnentag bis zu 100.000 Lux. Ein Computer-Bildschirm, sehr hell eingestellt, bleibt in 50 cm Abstand jedoch unter 500 Lux.
"Auch wenn Kinder durch Corona-bedingten Fernunterricht stundenlang vor Bildschirmen sitzen, sind zumindest Blaulicht-Augenschäden dadurch nicht zu befürchten", kommentiert der Sehforscher.
Die DOG weist zudem auf eine neue Studie hin, der zufolge Kontaktlinsen, die Blaulicht blockieren, nicht besser vor einer Ermüdung der Augen bei der Bildschirmarbeit schützen würden als Standardkontaktlinsen.
Eine weitere aktuelle Studie hat sich mit der Frage beschäftigt, ob der Night-Shift-Modus von Apple die Nutzer vor möglichen Schlafstörungen bewahrt. Bei der Untersuchung mit 167 Probanden wurde das widerlegt.
Maximale Helligkeit vermeiden
"Es gab keinen Unterschied in Bezug auf die Schlafqualität zwischen der Gruppe, die die Night Shift-Einstellung aktiviert hatte, und der Gruppe, die keine Night Shift-Funktion aktiviert hatte, oder der Gruppe derer, die gar kein iPhone genutzt hatten", berichtet Bach. Er rät dazu, schlicht die maximale Helligkeit zu vermeiden.
Hintergrund: Mediziner hatten den Einfluss von Blaulicht diskutiert, wie er etwa von Smartphones direkt vor dem Auge des Nutzers emittiert wird. Dies könnte unmittelbar in den Dopaminstoffwechsel der Netzhaut und damit auch in Wachstumsvorgänge des Auges eingreifen und so zu Kurzsichtigkeit führen.
Außerdem gab es die These, dass es durch zu viel Blaulicht zu metabolischen Veränderungen etwa bei der Insulinresistenz kommen könnte, die ebenfalls zum gestörten Wachstum des Augapfels beitragen. Nach aktuellem Wissensstand bestehen diese Gefahren also nicht.
Sorry, just could not resist :-).
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