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Börse Dow Jones und Nasdaq drehen ins Plus, Twitter haussiert

Der Dax dürfte am Dienstag mit Gewinnen in den Handel starten. Im späten US-Handel drehen Dow Jones und Nasdaq zurück ins Plus. Die Aktie von Twitter baut ihre Gewinne aus.
Handelssaal der Deutschen Börse: Anleger fürchten eine Rezession in Deutschland

Handelssaal der Deutschen Börse: Anleger fürchten eine Rezession in Deutschland

Foto: STRINGER/ REUTERS

Die anhaltenden Zins- und Konjunktursorgen haben dem deutschen Aktienmarkt am Montag weitere Verluste eingebrockt. Trotz des überraschend aufgehellten Ifo-Geschäftsklima und der Wiederwahl des französischen Präsidenten Emmanuel Macron verlor der deutsche Leitindex Dax zum Xetra-Handelsschluss (17.30 Uhr) 1,54 Prozent auf 13 924,17 Punkte. Zwischenzeitlich war er auf den tiefsten Stand seit Mitte März abgerutscht. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es letztlich um 1,81 Prozent auf 30.241,21 Zähler bergab. Am Freitag hatten die beiden Indizes noch deutlicher nachgegeben.

Seit Jahresbeginn hat der Dax damit rund 13 Prozent an Wert verloren. Anfang März war der deutsche Leitindex infolge des Ukraine-Kriegs bis auf 12.700 Punkte gestürzt, hatte sich dann aber wieder erholt. In den vergangenen 4 Handelstagen hatten die erwarteten deutlichen Zinserhöhungen der US-Notenbank Federal Reserve die Börsen unter Druck gesetzt.

Am Dienstag dürfte der Dax jedoch einen Erholungsversuch starten, da die US-Börsen im späten Handel wieder in die Gewinnzone drehten. Der Dow Jones gewann bis zum Handelsschluss in den USA 0,6 Prozent, der Nasdaq 100 sogar 1,2 Prozent. Als Kursstütze erwies sich außerdem, dass Twitter der Übernahme durch Elon Musk zugestimmt hat.

Dax

Die Aktie von Twitter baute im späten Handel ihre Gewinne weiter aus und kletterte über die Marke von 51 US-Dollar. Der Kurznachrichtendienst hat der Übernahme durch Elon Musk zugestimmt und wird seinen Aktionären empfehlen, das Angebot Musks anzunehmen.

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Deutsche Bank schwach - trotz steigender Zinsen

Aktien von Bankhäusern haben sich am Montag noch schwächer präsentiert als der ebenfalls trübe Gesamtmarkt. Die Aussicht auf steigende Zinsen nutzte nichts, da gleichzeitig die Rezessionssorgen größer werden. Der europäische Bankensektor büßte am Vormittag mehr als zwei Prozent ein. Im Dax rutschten die Titel der Deutschen Bank auf ein Tief seit Mitte März und waren zum Xetra-Schluss mit einem Minus von mehr als fünf Prozent unter den größten Verlierern im deutschen Leitindex. Das Geldhaus kaufte wie im Januar angekündigt eigene Aktien im Volumen von mehr als 300 Millionen Euro zurück. Im Zeitraum 14. März bis einschließlich 22. April wurden nach Angaben des Frankfurter Dax -Konzerns vom Montag gut 26,5 Millionen Deutsche-Bank-Papiere zu einem Durchschnittspreis von knapp 11,31 Euro je Aktie erworben. Das entspreche 1,28 Prozent des gesamten Grundkapitals der Bank. Im MDax sanken Commerzbank um 2,8 Prozent.

In dem trüben Marktumfeld gehörten die als defensiv angesehenen Aktien von Energiekonzernen in Zeiten der voranschreitenden Energiewende zu den positiven Ausnahmen. Im Dax erklommen die RWE-Aktien mit einem Anstieg um 1,1 Prozent die Spitzenposition. Dagegen büßten die SAP-Aktien im Dax mit minus 1,05 Prozent ein. Mehrere Kurszielsenkungen und die Streichung der Kaufempfehlung des Bankhauses Metzler belasteten die Papiere des Softwarekonzerns. Der Metzler-Analyst Holger Schmidt begründete diesen Schritt mit durchwachsenen Quartalsergebnissen und Ergebnisrisiken.

US-Aktienmärkte drehen ins Plus

An der Wall Street hat der Dow Jones am Montag zugelegt. Der US-Leitindex gewann 0,7 Prozent auf 34.049,46 Punkte. Der technologielastige Nasdaq rückte 1,3 Prozent auf 13.004,85 Punkte vor und der breit gefasste S&P 500 legte 0,6 Prozent auf 4.296,12 Punkte zu. Auch der Auswahl-Index Nasdaq 100 gewann rund 1,3 Prozent an Wert.

Seit dem Wochenausklang lastet eine verstärkte Zinsangst auf der Stimmung der Anleger. Insbesondere Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell über einen großen Zinsschritt auf der nächsten Sitzung der Fed Anfang Mai hatten die zuvor gute Marktstimmung kippen lassen.

Nasdaq

Händler begründeten die Erholung mit dem zunehmenden Optimismus, dass die in dieser Woche zur Bekanntgabe anstehenden Quartalszahlen einiger großer US-Technologiekonzerne gut ausfallen werden. Im frühen Handel hatten noch Zins- und Konjunkturängste dominiert. Für Aufsehen sorgte im späten Geschäft die Nachricht, dass Twitter den Widerstand gegen eine Übernahme durch Tech-Milliardär Elon Musk aufgegeben hat.

Bitcoin und Ethereum drehen ins Plus

Die weltweit bekannteste Digitalwährung Bitcoin hat nach starken Schwankungen am Montag im späten Handel wieder ins Plus gedreht. Zuletzt notierte die Cyberdevise auf der Handelsplattform Bitstamp  wieder über der Marke von 40.000 US-Dollar. Im November vergangenen Jahres erreichte die Kryptowährung noch ein Rekordhoch von 69.000 US-Dollar. Auch die nach Bitcoin zweitwichtigste Kryptowährung Ether machte ihre frühen Verluste wieder wett und drehte am Abend in die Gewinnzone.

Bitcoin

Asien-Börsen folgen US-Börsen in die Verlustzone

Im Sog der jüngsten Kursverluste an der Wall Street rutschen auch Asiens Aktienmärkte ins Minus. Der japanische Nikkei-Index  fiel am Montag um 2 Prozent auf 26.601 Punkte. Parallel dazu markierte die Börse in Shanghai mit einem Rückgang von bis zu 3,7 Prozent auf 2967 Zähler ein Zweijahrestief. Hier schürten neue Beschränkungen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie zusätzliche Furcht vor einer Abkühlung der Konjunktur.

"Die US-Börsen haben am Freitag überzogen auf die Signale für deutlichere US-Zinserhöhungen reagiert", sagte Anlagestratege Shuji Hosoi vom Brokerhaus Daiwa. "Heute reagiert der japanische Markt überzogen auf die US-Börsen."

Gleichzeitig warteten Investoren gespannt auf Aussagen des japanischen Notenbankchefs Haruhiko Kuroda. "Wenn er sich nicht zur Schwäche des Yen äußert, wird der Markt annehmen, dass die Zentralbank eine weitere Abwertung erlauben wird." Der dadurch zu erwartende Anstieg der Preise für Importprodukte wäre ein weiterer Belastungsfaktor für die Aktienkurse. Die Währung hatte in der vergangenen Woche ein 20-Jahres-Tief zum Dollar markiert. Zu den größten Verlierern am japanischen Aktienmarkt zählte Nissan mit einem Minus von 5 Prozent. Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge denkt Großaktionär Renault über einen Teilausstieg bei dem Autobauer nach.

Ölpreise sinken – WTI unter 100 US-Dollar

Die Ölpreise sind am Montag mit weiteren Abschlägen in die neue Woche gestartet. Am Markt war von anhaltenden Nachfragesorgen die Rede. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent  kostete am Morgen 103,93 US-Dollar. Das waren 2,71 Dollar weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate  (WTI) fiel um 2,73 Dollar auf 99,34 Dollar.

Brent

Am Rohölmarkt dominieren zunehmend Sorgen über eine schwächere Ölnachfrage. Hintergrund sind die strengen Corona-Maßnahmen der chinesischen Regierung, die das Wirtschaftswachstum in- und außerhalb Chinas zu belasten drohen. Entsprechend wird mit einer geringeren Nachfrage nach Erdöl, Benzin und Diesel gerechnet.

Gestützt werden die Ölpreise dagegen durch den Krieg Russlands in der Ukraine, der zu zeitweise schweren Verwerfungen am Ölmarkt geführt hat. Aufgrund des Krieges und scharfer Sanktionen westlicher Länder fällt derzeit ein erheblicher Teil des russischen Erdölangebots faktisch aus. Russland zählt zu den größten Förderstaaten der Welt.

Mit Nachrichtenagenturen