Der Fachkräftemangel könnte die Energiewende in Deutschland ausbremsen. Für den Ausbau der Solar- und Windenergie fehlen aktuell rund 216.000 Fachkräfte – dies hat laut der Funke Mediengruppe eine Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (Kofa) am Institut für deutsche Wirtschaft ergeben. Demnach mangele es vor allem an Elektrikern, Klimatechnikerinnen und Informatikern.

Gebraucht werden laut Studie knapp 17.000 Elektrikfachkräfte, sie seien das "Nadelöhr der Energiewende". Zudem fehlten 14.000 Expertinnen und Experten in der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sowie etwa 13.600 Menschen aus dem Bereich Informatik. Auch beim Nachwuchs sehe es nicht gut aus: Gut 14.760 Ausbildungsplätze waren der Studie zufolge in den relevanten Berufen der Solar- und Windenergie 2021 nicht besetzt.

Gezielte Imagekampagnen gefordert

"Um die Energiewende nicht zu gefährden, muss die Fachkräftesicherung für alle Beteiligten von höchster Priorität sein", sagte Studienautorin Anika Jansen vom Kofa. Es brauche gezielte Imagekampagnen, zudem solle frühzeitig das Interesse für Technik gefördert werden.

Auch im Handwerk verschärft sich der Fachkräftemangel durch die zusätzlichen Aufgaben für den Klimaschutz deutlich. "Man muss kein Prophet sein, dass mit dem jetzigen Beschäftigtenstamm diese Transformationsaufgaben im Klimaschutz und der Energie- und Mobilitätswende nicht zu stemmen und zu erfüllen sein werden", sagte der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, Hans Peter Wollseifer. Schon jetzt fehlten im Handwerk mehr als 250.000 Fachkräfte, bei steigender Tendenz.

Der Mangel an Arbeitskräften und Fachpersonal belastet in Deutschland aktuell viele Branchen, vor allem im Handwerk, in der Pflege und in der Gastronomie wird die Lage immer schlimmer. Auch viele Betriebe im Maschinenbau schaffen es derzeit nicht, offene Stellen zu besetzen.